Gemeinsam mit Prof. Dr. Heinrich J. F. Reinhardt entwickelte er das Konzept für die Weiterbildung an der RUB, die neben der praktischen Seite auch die wissenschaftliche Reflexion des Alltags von Notfallseelsorgenden in den Vordergrund stellt. Die Besonderheit gegenüber bereits bekannten Aus- und Weiterbildungsangeboten besteht in einer grundsätzlich ansetzenden Auseinandersetzung mit wichtigen Facetten der praktischen Arbeit. Daneben bietet die Form der Veranstaltungen die Gelegenheit, Mitarbeitende aus der Praxis mit Lehrenden verschiedener Fakultäten ins Gespräch kommen zu lassen.
„Deine bescheidene Art, die trotzdem nicht auf Klarheit verzichtet; dein authentisches Christsein, das keine Frömmelei und Schwurbelei nötig hat; dein Fachwissen, das sich nicht aufspielen muss, um zu wirken. Diese Mischung war und ist all die Jahre sehr angenehm gewesen und hat die Zusammenarbeit mit dir immer zu einem Gewinn gemacht“, sagte Prof. Dr. Matthias Sellmann, Prodekan der Katholisch-Theologischen Fakultät in Bochum, beim Abschied von Ulrich Slatosch im Veranstaltungszentrum der RUB.
Auch wenn ein Bochumer Urgestein die Bühne verlässt: Die erfolgreiche Weiterbildung wird weitergehen. Slatoschs Nachfolger sowohl im Bistum als auch an der Universität ist Rolf Preiss-Kirtz. Das Team der Ruhr-Universität Bochum wünscht Ulrich Slatosch alles Gute und einen schönen Ruhestand.
Im Rahmen eines Festes im Veranstaltungszentrum der Universität hielten die vier Theologie-Urgesteine ihre Abschiedsvorlesungen. Darin blickten die Professoren auf ihre Jahre an der Ruhr-Universität Bochum zurück und schärften den Blick für die Zukunft der Theologie. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Dekan Prof. Dr. Stefan Böntert sprach Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wilhelm Damberg über den Zustand der Kirche – in der Vergangenheit und blickte auch in die Zukunft. “Die Erinnerungsketten müssen bewahrt und neu geordnet werden“, so der Kirchenhistoriker. Der Dogmatiker Prof. Dr. Markus Knapp wies auf die Herausforderungen der Theologie in Zeiten der Säkularität hin. Glaubenswissen müsse in die Öffentlichkeit eingespannt sein, derzeit habe die Theologie keinen Platz dort. Verlöre die Kirche ihre Sprachfähigkeit, so sehe er zwei Konsequenzen, die beide keine Lösung seien: Selbstverschließung oder Selbstsäkularisierung der Kirche. Herausforderungen in der Theologie hat auch der Fundamentaltheologie Prof. Dr. Gerd Neuhaus ausgemacht. Er kritisierte, dass die akademische Theologie den Bezug zum Alltag der Christinnen und Christen verliere und betonte die Wichtigkeit des Religionsunterrichts in der Schule. Einem modernen Thema nahm sich Prof. Dr. Joachim Wiemeyer, bisheriger Leiter des Lehrstuhls Christliche Gesellschaftslehre an: Er sprach über die Chancen und Grenzen künstlicher Intelligenz. Er stellte die Herausforderungen aus wirtschaftsethischer Sicht heraus, wie z.B. den diskriminierenden Auswahlprozess bei Bewerbung, basierend auf KI. Ethische Themen seien zu komplex, um sie von einer KI lösen zu können, so sein Fazit.
Die Ruhr-Universität Bochum verliert ohne diese vier Professoren Erfahrung, Wissen und auch Persönlichkeit. Dekan Prof. Dr. Stefan Böntert sagt: „Mit Wim Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus und Joachim Wiemeyer gehen vier Kollegen, die unserer Fakultät für Jahrzehnte ihren wissenschaftlichen Stempel aufgedrückt haben. Zugleich haben sie unzählige Studierende unterrichtet, ihnen die Freude am theologischen Denken vermittelt und damit wesentlich, das darf nicht vergessen werden, auch an deren Persönlichkeitsbildung mitgewirkt. Und sie haben auf den unterschiedlichen Ebenen der akademischen Selbstverwaltung entschlossen Verantwortung übernommen, auch in stürmischen Zeiten, die bekanntlich zum universitären Leben dazugehören. Dafür ist die Fakultät sehr dankbar“
Zum Abschluss standen Wilhelm Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus und Joachim Wiemeyer noch einmal gemeinsam auf der Bühne. Prodekan Prof. Dr. Matthias Sellmann überreichte den Urgesteinen ihr passendes Abschiedsgeschenke: einen Stein eines altehrwürdigen RUB-Gebäudes, präsentiert in einer hochwertigen Vitrine. Danach folgte das letzte gemeinsame Foto vor der Pension; bevor die neue Generation die Forschungsexzellenz in Bochum weiterführt.
Wissenschaftliche Fortbildung für Notfallseelsorgende, Fachberatende der Feuerwehr und PSU-Teams
Am 18. Januar 2023 hat ihm der Fakultätsrat der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum die „venia legendi“ (Lehrbefähigung) verliehen. Der Titel der Habilitationsschrift lautet "Was sich verbessert hat, ist die Kommunikation - säkulares Management in einem Generalvikariat".
Herr Jürgens war vor seiner Zeit als Personalchef der RUB der Leiter des Kompetenzzentrums "Führung" am zap. Herzlichen Glückwunsch, Dr. habil. Benedikt Jürgens!