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Knapp, Damberg, Wiemeyer, Neuhaus: RUB-Urgesteine verabschieden sich in den Ruhestand

28.11.2023

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Bochum. Auf dem Mount Rushmore in South Dakota sind vier der bedeutendsten US-Präsidenten abgebildet. Wenn Forscherinnen und Forscher einen Mount Rushmore der katholischen Theologie in Bochum errichten würden, dann wären diese Namen sicherlich in der näheren Auswahl: Wilhelm Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus, Joachim Wiemeyer. Am Freitag, 24. November, hat die Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität dieses wegweisende Quartett in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Im Rahmen eines Festes im Veranstaltungszentrum der Universität hielten die vier Theologie-Urgesteine ihre Abschiedsvorlesungen. Darin blickten die Professoren auf ihre Jahre an der Ruhr-Universität Bochum zurück und schärften den Blick für die Zukunft der Theologie. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Dekan Prof. Dr. Stefan Böntert sprach Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wilhelm Damberg über den Zustand der Kirche – in der Vergangenheit und blickte auch in die Zukunft. “Die Erinnerungsketten müssen bewahrt und neu geordnet werden“, so der Kirchenhistoriker. Der Dogmatiker Prof. Dr. Markus Knapp wies auf die Herausforderungen der Theologie in Zeiten der Säkularität hin. Glaubenswissen müsse in die Öffentlichkeit eingespannt sein, derzeit habe die Theologie keinen Platz dort. Verlöre die Kirche ihre Sprachfähigkeit, so sehe er zwei Konsequenzen, die beide keine Lösung seien: Selbstverschließung oder Selbstsäkularisierung der Kirche. Herausforderungen in der Theologie hat auch der Fundamentaltheologie Prof. Dr. Gerd Neuhaus ausgemacht. Er kritisierte, dass die akademische Theologie den Bezug zum Alltag der Christinnen und Christen verliere und betonte die Wichtigkeit des Religionsunterrichts in der Schule. Einem modernen Thema nahm sich Prof. Dr. Joachim Wiemeyer, bisheriger Leiter des Lehrstuhls Christliche Gesellschaftslehre an: Er sprach über die Chancen und Grenzen künstlicher Intelligenz. Er stellte die Herausforderungen aus wirtschaftsethischer Sicht heraus, wie z.B. den diskriminierenden Auswahlprozess bei Bewerbung, basierend auf KI. Ethische Themen seien zu komplex, um sie von einer KI lösen zu können, so sein Fazit.

Die Ruhr-Universität Bochum verliert ohne diese vier Professoren Erfahrung, Wissen und auch Persönlichkeit. Dekan Prof. Dr. Stefan Böntert sagt: „Mit Wim Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus und Joachim Wiemeyer gehen vier Kollegen, die unserer Fakultät für Jahrzehnte ihren wissenschaftlichen Stempel aufgedrückt haben. Zugleich haben sie unzählige Studierende unterrichtet, ihnen die Freude am theologischen Denken vermittelt und damit wesentlich, das darf nicht vergessen werden, auch an deren Persönlichkeitsbildung mitgewirkt. Und sie haben auf den unterschiedlichen Ebenen der akademischen Selbstverwaltung entschlossen Verantwortung übernommen, auch in stürmischen Zeiten, die bekanntlich zum universitären Leben dazugehören. Dafür ist die Fakultät sehr dankbar“

Zum Abschluss standen Wilhelm Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus und Joachim Wiemeyer noch einmal gemeinsam auf der Bühne. Prodekan Prof. Dr. Matthias Sellmann überreichte den Urgesteinen ihr passendes Abschiedsgeschenke: einen Stein eines altehrwürdigen RUB-Gebäudes, präsentiert in einer hochwertigen Vitrine. Danach folgte das letzte gemeinsame Foto vor der Pension; bevor die neue Generation die Forschungsexzellenz in Bochum weiterführt.

 

 

Bochum. Auf dem Mount Rushmore in South Dakota sind vier der bedeutendsten US-Präsidenten abgebildet. Wenn Forscherinnen und Forscher einen Mount Rushmore der katholischen Theologie in Bochum errichten würden, dann wären diese Namen sicherlich in der näheren Auswahl: Wilhelm Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus, Joachim Wiemeyer. Am Freitag, 24. November, hat die Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Universität dieses wegweisende Quartett in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Im Rahmen eines Festes im Veranstaltungszentrum der Universität hielten die vier Theologie-Urgesteine ihre Abschiedsvorlesungen. Darin blickten die Professoren auf ihre Jahre an der Ruhr-Universität Bochum zurück und schärften den Blick für die Zukunft der Theologie. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Dekan Prof. Dr. Stefan Böntert sprach Kirchenhistoriker Prof. Dr. Wilhelm Damberg über den Zustand der Kirche – in der Vergangenheit und blickte auch in die Zukunft. “Die Erinnerungsketten müssen bewahrt und neu geordnet werden“, so der Kirchenhistoriker. Der Dogmatiker Prof. Dr. Markus Knapp wies auf die Herausforderungen der Theologie in Zeiten der Säkularität hin. Glaubenswissen müsse in die Öffentlichkeit eingespannt sein, derzeit habe die Theologie keinen Platz dort. Verlöre die Kirche ihre Sprachfähigkeit, so sehe er zwei Konsequenzen, die beide keine Lösung seien: Selbstverschließung oder Selbstsäkularisierung der Kirche. Herausforderungen in der Theologie hat auch der Fundamentaltheologie Prof. Dr. Gerd Neuhaus ausgemacht. Er kritisierte, dass die akademische Theologie den Bezug zum Alltag der Christinnen und Christen verliere und betonte die Wichtigkeit des Religionsunterrichts in der Schule. Einem modernen Thema nahm sich Prof. Dr. Joachim Wiemeyer, bisheriger Leiter des Lehrstuhls Christliche Gesellschaftslehre an: Er sprach über die Chancen und Grenzen künstlicher Intelligenz. Er stellte die Herausforderungen aus wirtschaftsethischer Sicht heraus, wie z.B. den diskriminierenden Auswahlprozess bei Bewerbung, basierend auf KI. Ethische Themen seien zu komplex, um sie von einer KI lösen zu können, so sein Fazit.

Die Ruhr-Universität Bochum verliert ohne diese vier Professoren Erfahrung, Wissen und auch Persönlichkeit. Dekan Prof. Dr. Stefan Böntert sagt: „Mit Wim Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus und Joachim Wiemeyer gehen vier Kollegen, die unserer Fakultät für Jahrzehnte ihren wissenschaftlichen Stempel aufgedrückt haben. Zugleich haben sie unzählige Studierende unterrichtet, ihnen die Freude am theologischen Denken vermittelt und damit wesentlich, das darf nicht vergessen werden, auch an deren Persönlichkeitsbildung mitgewirkt. Und sie haben auf den unterschiedlichen Ebenen der akademischen Selbstverwaltung entschlossen Verantwortung übernommen, auch in stürmischen Zeiten, die bekanntlich zum universitären Leben dazugehören. Dafür ist die Fakultät sehr dankbar“

Zum Abschluss standen Wilhelm Damberg, Markus Knapp, Gerd Neuhaus und Joachim Wiemeyer noch einmal gemeinsam auf der Bühne. Prodekan Prof. Dr. Matthias Sellmann überreichte den Urgesteinen ihr passendes Abschiedsgeschenke: einen Stein eines altehrwürdigen RUB-Gebäudes, präsentiert in einer hochwertigen Vitrine. Danach folgte das letzte gemeinsame Foto vor der Pension; bevor die neue Generation die Forschungsexzellenz in Bochum weiterführt.