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Presbyter in der Welt von heute. Der Ortswechsel von Francois Jullien und die pastorale Konstituierung des presbyteralen Amtes des Zweiten Vatikanischen Konzils
Habilitation

Dr. Fabian Brand

Die Studie beschäftigt sich mit der Konstituierung des presbyteralen Amtes, wie sie das Zweite Vatikanische Konzil in seinem Dekret Presbyterorum ordinis vornimmt. Dabei wird der Versuch unternommen, anhand des Presbyteramtes jene Innen-Außen-Konstellation nachzuvollziehen, welche die Grammatik des Konzils bildet und die besonders in den beiden Kirchenkonstitutionen zum Tragen kommt. Um jene Konstellation erfassen zu können, wird auf den philosophischen Ansatz von Francois Jullien zurückgegriffen. Julliens Philosophie besitzt die Fähigkeit, jene Innen-Außen-Konstellation zu beschreiben, weil sie selbst mit einem Ortswechsel arbeitet, der einen Prozess der Neuentdeckungen des Innen im Außen in Gang setzt. Dieser Ortswechsel, den Jullien in seinem Denken nachvollzieht, dient als logische Beschreibung dessen, was sich auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil ereignet. Dies wird in dieser Untersuchung auf das Amt des Presbyters angewandt. Foto: (c) Dominik Schreiner

Übersetzungsprozesse zwischen Popkultur und Theologie. Eine Auseinandersetzung mit menschlichen Denk- und Lebenswelten
Dissertation

Oscar Cuypers-Parsch

Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der theologischen Rezeption von "Popkultur", analysiert die bisherige Interaktion von Theologie und "Popkultur" und entwickelt - im Versuch bisherige Probleme zu vermeiden - ein neues Modell für diese Interaktion, das sich an Übersetzungsprozessen orientiert. Popkultur spielt in (post-)modernen Gesellschaften eine herausragende Rolle und prägt den Alltag und das Weltbild der meisten Menschen. Wenn der Mensch und sein Denken über die Welt in der Theologie eine Rolle spielt, dann kann die (systematische) Theologie nicht wie bisher weitgehend über die Popkultur hinwegsehen oder auf sie herabblicken. Es bedarf einer lernenden Interaktion auf Augenhöhe, für die mit diesem Projekt eine Grundlage gelegt werden soll.

Zur Lage der Ekklesiologie. Kirchliches Selbstverständnis im Kontext von Missbrauch
Dissertation

Theresa Thunig

Das Dissertationsprojekt bewegt sich im vielschichtigen Themenfeld des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche und überträgt dieses auf die Frage nach dem kirchlichen Selbstverständnis. Hierbei soll erörtert werden, inwiefern dieses Selbstverständnis sich in der Ekklesiologie vor dem Skandal ausgedrückt hat und inwiefern sich dieses durch das Bekanntwerden des Ausmaßes des Missbrauchs auf die Probe gestellt sieht. Haben sich die Aufarbeitungsversuche bisher in der Ekklesiologie niedergeschlagen? Und wenn nicht, warum nicht? 

Macht, Performance und Diskontinuitäten in der Doktrin: Eine Neuinterpretation der christologischen Monarchie und der katholischen Modelle der Autorität
Habilitation

Dr. Daniel Minch, PhD ist am Fachbereich Dogmatik tätig: Dieses Projekt untersucht die der ekklesiologischen und theologischen Monarchie zugrunde liegenden Konzepte der göttlichen Macht und den wechselseitigen Einfluss der faktischen Governance-Strukturen auf die Christologie. Der kirchliche Rückgriff auf die Monarchie stützt sich historisch häufig auf rechtliche Argumente, die ihrerseits durch theologische Grundlagen gestützt werden. Die theologischen Konzeptionen der Monarchie beruhen in der Regel auf der Berufung auf die Einheit und Macht Gottes und auf dem Bild von Christus als König. In diesem Projekt werden dann Schlüsselpunkte in der Entwicklung der Doktrin in Bezug auf das Herrschaftsprinzip untersucht, um ihre theologischen Grundlagen zu bewerten, wobei der Christologie und ihrer zentralen Rolle bei der Begründung monarchischer Strukturen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Foto: (c) privat

Katholizismus und Antiziganismus/Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja
Dissertation

Mag. theol. Valerie Mitwali

Das Dissertationsprojekt widmet sich dem Forschungsdesiderat Katholizismus und Antiziganismus/Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja und argumentiert, dass es sich hierbei um ein Thema von ekklesiologischer Relevanz handelt. Zu überprüfen ist der schwerwiegende Verdacht, Antiziganismus/Rassismus gegen Sinti:zze und Rom:nja präge den römisch-katholischen Kirchendiskurs in der Bundesrepublik Deutschland. Diese Hauptthese bildet den Ausgangspunkt des Projekts. Vor dem Hintergrund postkolonialer Theorie wird qualitativ-empirisch mit der Methode des Problemzentrierten Interviews und der Kritischen Diskursanalyse gearbeitet. Foto: (c) privat

Erzählen, Raum geben und Symbole nutzen - eine dogmatische und pastoralpraktische Auseinandersetzung mit biographischen Vergebungsprozessen und römisch-katholischen Versöhnungsriten
Dissertation

Mag. theol. Luisa Moosbauer

Das Dissertationsprojekt entsteht im Rahmen des DGF-Projektes zur Vergebung.
Unter der Fragestellung ob die kath. Riten und Sakramente ansprechende und „funktionierende“ Angebote für göttliche und oder zwischenmenschliche Vergebung heute sind, wird mit einem Fokus auf mehrere Biografien, und dem darin zu entdeckende Vergebungs- und Versöhnungsverständnis, der Versuch unternommen, neue Zugänge zur Vergebung und Versöhnung für die pastorale Praxis zu entwickeln.

Trinitätstheologie von hl. Hildegard von Bingen. Ein aktuelles theologisches System aus mittelalterlicher Mystik
Dissertation

Pater Vedran Pavlić (Mag. pharm., Mag. theol.) Karmelit (OCD) aus der Kroatischen Karmelitenprovinz im Doktoratstudium Katholische Fachtheologie: Hildegard hat ihre Trinitätstheologie sehr eng mit ihrer Anthropologie und Kosmologie verbunden, und die Hauptfrage dieser Dissertation lässt sich so formulieren: Wie verbindet Hildegard Gott als Trinitätsmysterium mit Mensch und mit Welt? Foto: (c) privat

The Christian minority of Pakistan. Social and culture shaping their Religious Situation
Dissertation

Albert Younas

This dissertation aims to analyze the social and cultural issues shaping the lives and religious situation of minorities in Pakistan. South Asia is a region where religious patriotism and mainstream supremacy have taken control of the business in all spares, including social, political in Pakistan. Pakistan is shuffling between the two extreme groups, liberal Muslims, and extremists Muslims; a theocratic state provides the majority Muslim with a privileged status at the cost of disadvantaged religious minorities. Christians are a significant minority group in Pakistan who have played a vital role in Pakistan's social, political, and economic development. The majority of Muslims in Pakistan are acutely aware of the valuable contribution their non-Muslim compatriots (mainly Christian) have made and continue to make towards enriching the social life, socially, economically, politically, and culturally. Further, this dissertation aims to critically analyze the national (official) identity and an individual (religious) identity of Pakistan Christians and other minority groups. The process seeks to explain the rise of Islamism in Pakistan during the past few decades its impact on the rising tide of sectarianism in Pakistan, leading to the identity-based persecution of religious minorities. Islamists have a limited presence in majority politics and decision-making. Foto: (c) privat

Abgeschlossene Arbeiten
„Gott im Denken, denken in Gott. Die Analyse der Denkform in theologischen Entwürfen“
Habilitation 2023

Dr. Stephan Plettscher

„In Gemeinschaft klagen vor Gott.“ Ein Beitrag zur Konkretisierung eines spirituellen Zugangs zur römisch-katholischen Kirche und den Kirchen der Reformation
Dissertation 2023

Miriam Gies

Diese Dissertation befasst sich inhaltlich mit den Fragen, weshalb die Gebetsform der Klage im religiösen Leben der Menschen gleichsam in den Hintergrund getreten ist und wie es dazu kommen konnte, dass ihr heute so wenig Raum gegeben wird. Diese Fragestellungen grenzen das weite Feld der Klage ein und beschreiben zugleich die gegenwärtige Zeit als Horizont.  

Außerdem gibt es eine intensive Textarbeit an den ausgewählten Liedern sowie den exemplarischen Gottesdiensten. Diese wurden kontextuell verortet und jene Themenfelder untersucht, die zuvor theologisch vorbereitet und dann interdisziplinär, insbesondere bezüglich der Kenntnisse aus der Trauerbegleitung angereichert wurden. Hinzu kommt, dass die dogmatischen Vorgaben der Tradition unter der Fragestellung der Klage und der Ökumene untersucht und systematisiert wurde. Auf diese Weise wurde die Erkenntnis gestärkt, wie sehr sich eine spezifische Ausprägung des Gottesbildes in der Prädestination auf die Klage auswirkt.