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Dogmatik

Als hermeneutische Wissenschaftler:in fragt die/der Dogmatiker:in nach den Ressourcen und Gefahren religiöser Selbstvergewisserung und ihrer Vergemeinschaftung im Kontext pluraler Gesellschaften und ihren Transformationen. Deswegen ist Dogmatik auf interkulturelle und interreligiöse Fragestellungen und Zusammenarbeit mit diesen Fächern auch international angewiesen, will der/die Dogmatiker:in als gegenwärtig relevanteR theologischeR Gesprächspartner:in gedacht werden können. In der binnentheologischen Perspektive ist die Aufgabe der Dogmatik die zusammenfassende und zusammenhängende Darstellung der christlichen Glaubenslehre. Damit ist zugleich ausgesagt, dass die Dogmatik wahrheitsverpflichtete Hermeneutik des christlichen Glaubens ist. Die Dogmatik hat also zu zeigen, dass und wie sich aus der Grundwahrheit des christlichen Glaubens, der Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus, ein zusammenhängendes Verstehen von Gott, Mensch und Welt entwickeln lässt. Diese Interpretation der Welt kann die Dogmatik nicht alleine tun, sie bezieht andere Wissenschaften mit ein, eben, weil es um ein zusammenhängendes Verständnis von Mensch, Welt und Gott geht. Damit strebt die Dogmatik als theologische Wissenschaft eine Interpretation an, die sich sowohl im Verhältnis zum Erfahrungswissen von Welt und Mensch (Human- Naturwissenschaften) sowie zum Reflexionswissen der Philosophie als wahr vertreten lässt. Die Aufgabe der Dogmatik besteht also darin, den Inhalt des Glaubens in einer mit nichttheologischem Wissen zustimmenden Weise unter den Herausforderungen der Moderne zu begreifen. Und darin drängt diese zusammenhängende Interpretation von Gott, Welt und Mensch aus der Perspektive des Offenbarungsgeschehens auf eine Vergegenwärtigung der geschichtlich gegebenen und überlieferten Glaubenswahrheit und zielt auf die verstehende Aneignung unter den Bedingungen der jeweiligen Gegenwart. Foto: © Gunda Werner