Der Themenbereich rund um Sterben, Tod und Totengedenken kann als eine Grenzerfahrung bezeichnet werden, die letztlich jeden Menschen angeht und die keinen unberührt lässt. Hatten die christlichen Kirchen über Jahrhunderte eine Monopolstellung auf diesen Bereich menschlicher Verlusterfahrungen, so zeigt sich, dass in den letzten Jahren zunehmender (religiöser) Pluralisierung dieses Monopol um säkulare Formen im Umgang mit Tod und Trauer erweitert wird. Auch wenn die christlichen Kirchen längst nicht mehr alleiniger Anbieter für Begräbnisrituale und Formen der Trauerbewältigung sind, so ist ihr Einfluss auf diesen Bereich immer noch deutlich spürbar.
Im Rahmen einer Exkursion des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft zum Museum für Sepulkralkultur in Kassel wird im Wintersemester 2018/19 eben jener Bereich aus liturgiewissenschaftlicher Sicht beleuchtet. Das Museum stellt Zeugnisse der Bestattungs- und Trauerkultur in Deutschland vom Mittelalter bis zur Gegenwart aus und schafft so einen eindrucksvollen Zugang zur Thematik rund um Sterben, Begräbnis und Totengedenken.