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Die Katholisch-Theologische Fakultät Bochum

Die Katholisch-Theologische Fakultät Bochum gehört zum Ruhrgebiet. Sie ist tief im Westen vor Ort und greift von hier in verschiedenen Kooperationen national und international aus. Sie engagiert sich nicht nur für Reformen in Kirche und Gesellschaft, sondern verknüpft als Mitglied einer Reformuniversität ihre Forschung mit den vielfältigen anderen Wissensgebieten der Ruhr-Universität Bochum. Deshalb setzt sie auf erstklassige Theologie, die heutige Herausforderungen bestehen kann, weil sie in der Heiligen Schrift verwurzelt ist und die Tradition nicht als starre Größe, sondern als dynamische Transformation begreift.

In Bochum studieren derzeit 750 Frauen und Männer Katholische Theologie, davon knapp 200 im Vollstudium Magister/Magistra Theologiae; die anderen mehrheitlich im Bachelor- und Masterstudium für das Lehramt an Gymnasien. Etwa 40 Doktorandinnen und Doktoranden aus dem In- und Ausland sind für eine Promotion in Katholischer Theologie in Bochum eingeschrieben.

Bochum ist eine Fakultät mit besonderer Forschungsstärke, wie die F.A.Z. ihr kürzlich attestierte. Sie folgt ihrem Forschungsprogramm Glauben. Denken. Heute. Ein Forschungskolleg, das von allen Lehrstühlen getragen wird, ist in Gründung. Die Forschungsstärke lässt sich an der ungewöhnlich hohen Publikationsdichte in renommierten Verlagen, wissenschaftlichen Reihen und Zeitschriften ablesen. Die Bochumer Fakultät tritt aber auch programmatisch mit eigenen Veröffentlichungen hervor, so mit einer tiefgestaffelten Reflexion über das, was in Theologie und Kirche „neu“ genannt werden kann (2015) und 2018 mit einer Quaestio disputata über „Theologie der Geschichte – Geschichte der Theologie“.

Besondere Forschungsschwerpunkte bilden derzeit das Projekt Crossing over, das einen transatlantischen Erfahrungsaustausch in der Pastoral wissenschaftlich begleitet, das „Zentrum für angewandte Pastoralforschung“ (zap), das die Reformprozesse in katholischen Diözesen und Gemeinden untersucht, und die DFG-finanzierte Emmy-Noether-Gruppe, die der „Theologie als Wissenschaft“ gewidmet ist. Hinzu treten zahlreiche weitere drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte – wie aktuell zu Heimerziehung und Missbrauch – aus allen Sektionen der Theologie. Nicht zuletzt ist die profilierte Einzelforschung in Bochum stark.

Die Basis der Lehr- und Forschungsstärke bildet eine Grundausstattung von zwölf Professuren, die alle Bereiche der Theologie abdecken: Altes und Neues Testament, Alte sowie Mittlere und Neuere Kirchengeschichte, Fundamentaltheologie, Dogmatik, Philosophisch-theologische Grenzfragen und Theologische Ethik Liturgiewissenschaft, Pastoraltheologie, Kirchenrecht und Religionspädagogik.

Weitere Lehrstühle ergänzen das Angebot: eine Oben Field-Professur für Religionsphilosophie und Wissenschaftstheorie sowie eine drittmittelfinanzierte Juniorprofessur mit dem Schwerpunkt Sozialethik.

Die Katholisch-Theologische Fakultät sieht sich als festen Bestandteil der Ruhr-Universität, zu deren Gründungsmitgliedern sie gehört, genauso wie die Evangelisch-Theologische Fakultät, mit der sie ökumenisch eng verbunden ist. Auch mit dem Research Department Centre for Religious Studies wirkt sie zusammen. An vielen interdisziplinären Forschungsprojekten sind Mitglieder der Fakultät beteiligt, auf persönlicher Ebene wie in organisierter Verbundforschung. Im Master of Education-Programm gibt es eine enge Vernetzung mit der Professional School of Education, in der alle gymnasialen Lehramtsstudiengänge der RUB kooperieren. Die Doktorandinnen und Doktoranden der gesamten Universität vernetzen sich in der RUB Research School.

Die Katholisch-Theologische Fakultät nimmt eine besondere Verantwortung im Ruhrgebiet wahr. Die „Universitätsallianz Ruhr“ bereichert sie durch vertraglich geregelte und im Austausch gelebte Kooperationen mit den Instituten für Katholische Theologie an der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen. Sie leistet Lehrexporte in verschiedenen Fächern und räumt bei Dissertationen Kolleginnen und Kollegen aus den Partneruniversitäten eine aktive Rolle auch bei Begutachtungen und Promotionsprüfungen ein.

Die Katholisch-Theologische Fakultät Bochum steht im Fokus der Wissenschaftspolitik zwischen Staat und Kirche. Am 9. Oktober 2018 wird eine Verbalnote zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch den Ministerpräsidenten, und dem Heiligen Stuhl, vertreten durch den Apostolischen Nuntius, unterzeichnet, die den Bestand der Fakultät mit zwölf Kernprofessuren fortschreibt, unabhängig von der Frage, ob an ihr Geistliche ausgebildet werden oder nicht. Damit ist ein Durchbruch für die Zukunft der katholischen Theologie an Universitäten in Deutschland geschafft.

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