Ihnen brennt ein Thema unter den Nägeln, zu dem es aber keine Lehrveranstaltung gibt? Kein Problem: In diesem Seminar können Sie sich unter Anleitung der Dozenten eigenständig ein Thema erarbeiten. Wer es etwas bescheidener mag, kann eine religionsphilosophische Neuerscheinung vorstellen. Das Seminar bietet ein Forum zum Austausch und Feedback über Studienprojekte und am Lehrstuhl entstehende Qualifikationsarbeiten. Darüber hinaus werden im Laufe des Semesters auch auswärtige Gäste ihre Projekte vorstellen. Dadurch werden die Seminarteilnehmer in den Forschungskontext hineingenommen und weiten nicht nur ihren thematischen Horizont, sondern lernen auch, verschiedene philosophische Forschungsansätze kritisch zu reflektieren. Themen, die die antike Philosophie betreffen, werden in gemeinsamen Sitzungen mit dem interfakultären Kolloquium zur antiken Philosophie diskutiert werden
Zur Terminplanung ist es hilfreich, sich frühzeitig per E-Mail an beide Dozenten anzumelden.
Im Anfang war der Logos: die Rede, Sprache, Aussage. Das gilt auch in philosophischer Perspektive. Denn Sprache ist Medium und Instrument des Philosophierens, und in der Sprachphilosophie werden Fragen diskutiert, die die Grundlage des Denkens betreffen:
- Wie entsteht Sprache und wie bekommen unsere Wörter eigentlich ihre Bedeutung?
(Gen 1,19 setzt Sprache schon voraus.)
- Was ist Wahrheit? (Mit Joh 18,37 war schon Pilatus unzufrieden.)
- Was kann man mit Sprache alles tun? (Nach Gen 1,3 und Mt 8,8 ziemlich viel.)
- Wie können wir einen Sprecher und überhaupt eine Person verstehen? (Ps 139,2 weiß, warum das schwierig ist.)
Die Vorlesung deckt damit die Grundthemen der Semantik, Pragmatik und Hermeneutik ab.
Vor einigen Jahren überraschte der amerikanische Philosoph Thomas Nagel mit seinem Buch „Geist und Welt“, in dem er zeigen möchte, so der Untertitel, „warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist“: Einer der bekanntesten amerikanischen Philosophen bürstet also den derzeitigen Mainstream der Philosophie des Geistes gründlich gegen den Strich. Wer das tut, sollte gute Argumente dafür haben. Wir werden im Seminar das Büchlein und ergänzende Texte gründlich lesen und Nagels Argumente rekonstruieren und prüfen.
Ich empfehle die Lektüre des englischsprachigen Originals; Nagels Buch liegt aber auch in deutscher Übersetzung vor. Teilnehmer müssen bereit sein, zumindest ergänzende Texte auch in englischer Sprache zu lesen.
Was hat der inkarnierte Logos mit Aristoteles zu tun? Das mag man sich fragen, wenn man sieht, dass Thomas von Aquin bei der Auslegung des Johannesprologs Aristoteles zitiert. Aber neben den wenigen auffälligen namentlichen Nennungen gibt es noch zahlreiche andere Stellen im Kommentar, an denen Lehrstücke aus der Philosophie des Aristoteles in die Auslegung einfließen. Das Seminar klärt zunächst Thomas’ methodische und hermeneutische Grundannahmen und geht dann den Spuren des Aristoteles im Kommentar zum Johannesevangelium nach, der seit 2016 zum ersten Mal in einer vollständigen Übersetzung ins Deutsche vorliegt. Dabei werden wir sowohl die entsprechenden Textpassagen bei Aristoteles ansehen als auch ihre Verwendung durch Thomas. Vorkenntnisse der aristotelischen Philosophie werden nicht vorausgesetzt.
Was uns für uns wichtig ist, sind nicht nur unsere „intrinsischen“ Eigenschaften, sondern auch die Beziehungen, in denen wir zu anderen stehen. Beziehungen oder, wie sie auch genannt werden, Relationen, gehören zum Grundinventar der Welt. Das Seminar sichtet zunächst wichtige philosophische und theologische Positionen zur Theorie der Relationen und schaut dann auf ihre religionsphilosophische und (fundamental)theologische Relevanz für die Rede von Gott und seiner Beziehung zu seinen Geschöpfen.
Eine obligatorische Vorbesprechung mit Themenverteilung findet am Mittwoch, den 26. April 2017, um 12:30 Uhr im Raum GA 6/131 statt.
Das Tutorium bereitet auf die Modulabschlussprüfung im BA-Modul V "Theologische Ethik" vor. Es deckt zu gleichen Teilen die die drei am Modul beteiligten Fächer ab, nämlich die Philosophie, die Theologische Ethik und die Christliche Gesellschaftslehre. Um eine vorherige Anmeldung per E-Mail an ph-th@rub.de wird gebeten
Das Repetitorium dient zur Wiederholung und Festigung des Stoffes des Vorlesungszyklus für das
Modul Philosophische Propädeutik. Es bereitet auf die Modulabschlussprüfung in diesem Modul am
Ende des Semesters vor.
Inhalt des Repetitoriums ist der Stoff derjenigen Vorlesungen des einführenden Zyklus, die nicht im aktuellen Semester gelesen werden. In diesem Semester sind dies also:
- Metaphysik und Ontologie
- Erkenntnis- und Wissenschaftsphilosophie
- Religionsphilosophie.
Sprachphilosophie und Hermeneutik werden im laufenden Semester Gegenstand der Vorlesung sein.
Zur Erleichterung der Planung bitten wir um eine Anmeldung per E-Mail an ph-th@rub.de.
Für das erfolgreiche Studium theologischer Problemstellungen und Fragehorizonte sind Grundkenntnisse der Philosophie unerlässlich. In der Vorlesung werden daher nach einer Einführung in die grundlegenden philosophischen Argumentationsmethoden und -formen zentrale Themen der theoretischen und praktischen Philosophie besprochen sowie ihre Relevanz für die Theologie herausgestellt.
Der sogenannte ontologische Gottesbeweis ist eines der umstrittensten Argumente für das Dasein Gottes, da es, wie es seine Kritiker sehen, unerlaubterweise aus dem reinen Denken auf die Wirklichkeit zu schließen versuche. Ursprünglich von Anselm von Canterbury (1033 – 1109) in seinem "Proslogion" entwickelt, hat das ontologische Argument durch die Geschichte hindurch mannigfaltige Umwandlungen erfahren, so dass es schwierig ist, noch von einem einheitlichen Gottesbeweis zu sprechen. In diesem Seminar soll das ursprüngliche Argument genau studiert und der historischen Spur der Verwandlungen des ontologischen Beweises nachgegangen werden. Einzelne Stationen sind Petrus von Poitiers, Wilhelm von Auxerre, Thomas von Aquin und Bonaventura, und von den neuzeitlichen Autoren Descartes, Kant und Hegel. Abschließend soll ein Blick auf eine formallogische Variante eines ontologischen Beweises eingegangen werden: auf den Gottesbeweis von Kurt Gödel.
Logik ist ein hilfreiches Instrument, um die Philosophie mit analytischem und formalem Scharfsinn zu durchdenken und zu verstehen. Deshalb will diese Veranstaltung einen einführenden Einblick in diese aktueller denn je gewordene Disziplin geben. Am Ende des Semesters sollen die Teilnehmer das nötige Rüstzeug in Händen halten, sich philosophischen und theologischen Fragestellungen auch in formal-logischer Weise widmen zu können.
Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) ist als „Alleszermalmer“ in die Philosophiegeschichte eingegangen. Die Disziplin der Metaphysik und der Theologie sei zertrümmert. Dass dies eine Fehldeutung seiner Philosophie darstellt, zeigt Kant insbesondere durch seine Schrift „Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft“ (1793) selbst. Ich lade mit diesem Seminar ein, der Religionsphilosophie Kants mithilfe seiner Religionsschrift und Auszügen aus weiteren seiner Werke auf den Grund zu gehen. Wir wollen mit Kant einigen wichtigen religionsphilosophischen Fragen nachgehen: Kann man die Existenz Gottes beweisen? Was hat Freiheit mit Theologie zu tun? Wie ist das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft?