Liturgie in Krankheit, Tod und Trauer (SoSe 2025)
Zeit: Mo 10 - 12 Uhr
Raum: GA 6/134
Beginn: 14.04.2025
eCampus-Anmeldung bis:18.07.2025
Krankheit, Tod und Trauer sind Grunderfahrungen, die die ganze menschliche Existenz betreffen. Sie rütteln an den Säulen des Daseins und können in tiefe Lebenskrisen stürzen. Gespeist aus dem biblisch begründeten Auftrag, sich Kranker, Sterbender und Trauernder anzunehmen, versteht sich die Pastoral der Kirche in ihren Angeboten und Strategien als Bestandteil einer umfassenden Sorge in solchen Momenten. Seit je her spielt auch die Liturgie eine wichtige Rolle auf diesem Feld. In der Vergangenheit gab es Tendenzen, die hauptsächlich die Sakramentenspendung (Krankensalbung, Krankenkommunion) sicherstellten und darin bereits eine hinreichende Erfüllung der Aufgaben sahen. Inzwischen ist diese einseitige Sicht einer breiter angelegten diakonischen Akzentsetzung zugunsten von Begleitung und Gespräch gewichen. Vor diesem Hintergrund stellt sich erneut die Frage, wo der Ort der Liturgie in der Begleitung sein kann und welche Gestalten sich dafür eignen. Welche spezifisch theologische Funktion kommt ihr im Prozess der Begleitung zu? Wo spiegelt sich die liturgische Sorge, auch außerhalb sakramentlicher Feiern? Wie kann sich ein liturgischer Heilsdienst inmitten eines religiös und rituell pluralistischen Umfeldes positionieren, wenn er nicht vordergründig als therapeutische Maßnahme betrachtet werden soll, sondern als theologischer Akzent? Die Vorlesung stellt die Pluriformität liturgischen Handelns im Umfeld von Krankheit, Tod und Trauer vor, beleuchtet historische Wurzeln und fragt nach Perspektiven. In den Blick kommt ein Ansatz, der Theologie, liturgische Ästhetik, anthropologische Bezüge und kulturelle Kontexte zusammenbindet und von hier aus verantwortbare Wege weisen kann.
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Literaturhinweise: